Maibaumaufstellen in Salzburg – eine lange Tradition
Ein Fest und Spektakel für Jedermann – das Maibaumaufstellen. Vielerorts zeigt sich dafür die Landjugend verantwortlich. Das Aufstellen des geschmückten Baumes hat eine lange Tradition und soll sichtbares Sinnbild für Liebe, Fruchtbarkeit, Leben und Wachstum sein. Die Geschichte des Maibaums geht lange in die Vergangenheit zurück. Historisch gesehen bedeutete früher das Aufstellen des Maibaums ein Betretungsverbot auf landwirtschaftliche Flächen. Ab diesen Zeitpunkt durfte das Wachstum auf Feldern und Wiesen nicht mehr gestört und die Flächen somit auch nicht mehr betreten werden. Das Fest, so wie wir es heute kennen, ist höchstwahrscheinlich im 19. Jahrhundert entstanden. Seither wird der Maibaum fast überall als Symbol des Wachstums und des Frühlings verstanden. Er soll anzeigen, dass die fruchtbare Zeit des Jahres angebrochen ist. Ist ein geeigneter Baum, meist eine Fichte, als Maibaum gefunden, wird dieser gefällt und entrindet. Kränze werden gebunden, Girlanden am Baumwipfel befestigt und der Stamm oftmals auch bemalt. Direkt vor dem Aufstellen wir der Baum je nach Region in einer Prozession zum vorgesehenen Platz gefahren. Dort beginnt das eigentliche Spektakel. Mit Hilfe langer Stangen und Muskelkraft wird der Baum Etappe für Etappe in die Höhe gestemmt. Die Stangen sind am oberen Ende mit einem Seil zusammengebunden, in dem der Stamm eingekeilt wird. „Das händische Aufstellen eines Maibaumes erfordert viel Kraft, Fingerspitzengefühl und Ausdauer. Das Kommando gibt der Maibaum-Moar. Er hat Erfahrung mit Holz, ist oftmals von Beruf Zimmermann und hat den Überblick über das Geschehen“, weiß Maria Kreuzer, Gruppenleiterin der Landjugend Hallwang. „Wichtig dabei ist, dass alle Helfer genau auf die Anordnungen des Maibaum-Moars achten, gleichzeitig stemmen und eine Seite nicht mehr als die andere schiebt, damit der Baum nicht schief kommt“, erklärt Maibaum-Moar der Landjugend Annaberg-Lungötz Christian Eder.
Alljährlich stellt auch die Landjugend Unternberg den Maibaum in ihrer Heimatgemeinde auf. „Der Maibaum gehört bei uns fix zum Jahresprogramm“, so Ortsgruppenobmann-Stv. der Landjugend Unternberg, Joseph Graggaber. Weiter im Gespräch: „Anders als in weiten Teilen des nördlichen Salzburgs wird der Maibaum bei uns mit Hilfe von Kränen aufgestellt. Dabei ist vor allem auf das Fundament zu achten, damit der Baum gerade wird. Auch der Wind muss immer beachtet werden.“ Kommendes Wochenende wird der Maibaum aufgestellt. Eine besondere Tradition nach dem erfolgreichen Aufstellen ist das Maibaumkraxeln. Mit Klettergurten gesichert, ohne technische Hilfsmittel wird unter Zeit der Maibaum bestiegen. Das Spektakel kann in Unternberg am 11. Mai bestaunt werden. „Die Freude am Brauchtumserhalt und vor allem das dadurch gelebten Brauchtum sieht man in allen 61 Landjugend-Ortsgruppen in Salzburg. Besonders beim Maibaumaufstellen ist die Traditionserhaltung und die Freude an der gemeinsamen Arbeit spürbar“, freut sich die Landesleitung Johanna Schafflinger und Maximilian Brugger. Zahlreiche weitere Ortsgruppen stellen am zweiten Maiwochenende ihren Maibaum auf. Die Landjugend Schleedorf, Thalgau und Ramingstein sind nur einige davon. Alle Termine können auf der Homepage der Landjugend Salzburg eingesehen werden. Die Landjugend-Ortsgruppen freuen sich über zahlreiche Besucher.