Landjugend - Bauernherbst in Salzburg
Seit dem 24. August steht das Bundesland Salzburg im Zeichen des Bauernherbstes. Einheimische und Gäste gleichermaßen werden von kulinarischen Köstlichkeiten und bunten Ortsbildgestaltungen verwöhnt. Noch bis zum 26. Oktober werden zahlreiche Veranstaltungen, traditionelle Bräuche und allerlei Sehenswertes zur Schau gestellt. Besonders engagiert: die Jugend im Ländlichen Raum.
Neben Vertretern der Landwirtschaft und des Tourismus ist es vor allem die Jugend, die sich mit Herzblut engagiert. Ganz egal wo man hinblickt – die Landjugendgruppen im Bundesland Salzburg sind tragende Elemente des Bauernherbstes. Kuchl, Maishofen, Mariapfarr/Weißpriach, Michaelbeuern oder Rauris sind nur einige Landjugendvereine, die aktiv im Bauernherbst mitwirken.
„Beim Reden kommen die Leut zam …“
Vor jedem Bauernhof im SalzburgerLand steht eine Bank aus Holz: Als sogenannte Gredbank kam und kommt ihr noch heute eine große Bedeutung zu. Sie ist der abendliche Treffpunkt von Familienmitgliedern, Nachbarn, Freunden und – wie viele andere schöne Plätze landauf, landab – Dreh- und Angelpunkt sowie Kommunikationsplattform. Was heute auf Facebook ausgetauscht wird, erzählte man sich früher an diesen „informellen“ Plätzen. Und weil soziale Netzwerke zwar ihre Berechtigung haben, aber gerne ab und zu gegen etwas Handfestes ausgetauscht werden wollen, widmet sich der Salzburger Bauernherbst in den folgenden zwei Jahren dem Thema „Hoagaschtn“. Die Hoagascht ist ein im ganzen Salzburgerischen bekannter Brauch: Man trifft sich an einem schönen Platzerl zum Ratschen, zum Geschichtenerzählen und Zuhören, zum Essen und Trinken, zum Musizieren und Singen. Zu erzählen gibt es im SalzburgerLand und in allen Ferienregionen viel: Es ist ein gemeinsames Erinnern an früher, ein Austausch unter den Generationen und zwischen den Kulturen, die Weitergabe von Erfahrungen und Kochrezepten, ein Wiederbeleben von alten Traditionen, Bauern- oder Wetterregeln und das Bereden der neuesten Begebenheiten im Ort.
Für viele schöne Platzerl sind die örtlichen Landjugendgruppen verantwortlich.
Die Landjugend Kuchl blickt bereits auf eine erfolgreiche Teilnahme am Bauernherbst zurück. Im Jahr 2013 wurde die Ortsbildgestaltung in Kuchl als die schönste im Bundesland prämiert. Ähnlich die Landjugend Maishofen: Für den Bauernherbst 2014 traf sie sich zum Heufiguren binden. Einiges an Heu, ein flottes Dirndlgewand, Hemd & Hose waren notwendig um eine stämmige hübsche Dame und einen zu ihr passenden Herrn zu gestalten. Da das heurige Motto des Bauernherbst „Hoagascht“ ist, „forderten“ die Künstler ihre Heufiguren zum traditionellen „Bandltanz“ auf. „Die Gestaltung der Ortseinfahrt ist für uns jedes Jahr eine riesen Freude und Ehrensache“, so Ortsgruppenleiter Alois Neumayr.
Die Landjugend Rauris gestaltete die Verkehrsinsel an der Ortseinfahrt im Landjugend-Design. Aus blauen Lobelien und orange färbigen Tagetes zauberten sie das Landjugendzeichen in den Boden. Dem verregneten Sommer ist es zu verdanken, dass die Blütenpracht leider schnell vorbei war, jedoch eine weitere Dekoration umgesetzt wurde: das romantischte Heu-Liebespärchen Salzburgs. Die Landjugend Mariapfarr/Weißpriach hat sich für den Bauernherbst unter die Volkstänzer begeben. Anlässlich der „Bauernherbst-Roas“ in Mariapfarr wurde ein Bandltanz einstudiert und an insgesamt fünf Stationen zum Besten gegeben. Wenn es nach der Landjugend Michaelbeuern geht, darf auch ein Kegelwettbewerb aus originalem Holz-Equipment nicht fehlen. Ein Kegeln für die jüngsten der Gemeinde, sowie ein Team-Kegeln für die ältere Generation standen am Programm. Viele helfende Hände waren für die Vorbereitung der Kegelbahn notwendig. Die Damen sorgten für das leibliche Wohl. Anlässlich des 15jährigen Jubiläums fand ein Umzug aller Vereine statt. Die selbstgebundene Erntekrone auf dem geschmückten Wagen war das Herzstück des prächtigen Umzuges. Auch in Michaelbeuern ist die Landjugend damit ein Fixpunkt im bunten Bauernherbstprogramm.