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Fremde werden Freunde: Flüchtlingsprojekt der LJ-Bischofshofen

| Sport & Gesellschaft

Da der Syrien-Konflikt im Zusammenhang mit der Flüchtlingswelle zurzeit jeden von uns betrifft und auch in Bischofshofen derzeit 80 Flüchtlinge wohnen, möchten wir als Landjugend einen kleinen Beitrag dazu leisten, um diesen Menschen einen möglichst angenehmen Start in ihrer neuen Heimat zu ermöglichen. Unser Gedanke war: Wie kann diese INTEGRATION besser funktionieren, als die neuen Mitbürger ins Vereinsleben einzubinden und sie an unseren Aktivitäten teilhaben zu lassen? Im Zuge unseres Projekts planten wir vier Schwerpunktveranstaltungen. Ein Sporttag mit Fuß-, Volley- und Völkerballturnieren gab den Startschuss des Projekts, bei dem neben Ausdauer, Teamgeist und Einsatz auch Kommunikationsfähigkeit erprobt wurde, weil viele der Flüchtlinge weder Deutsch noch gut Englisch sprechen. Zum Glück sind unsere Mitglieder kontaktfreudig und scheuten es nicht, sich mit Händen und Füßen zu verständigen.

Die zweite Veranstaltung stellte einen kleinen Teil der österreichischen und syrischen Kulinarik in den Mittelpunkt: Unter fachkundiger Anleitung einer Bischofshofener Bäuerin und Kochlehrerin durften wir österreichisches Bauernbrot und Germteigschnecken backen. Danach zeigten uns die Flüchtlinge, wie man arabisches Fladenbrot zubereitet. Ein Nachmittag, der neben dem Teigwalken die Gelegenheit bot, sich mit den Flüchtlingen zu unterhalten. Natürlich wurden die Köstlichkeiten bei einer anschließenden Jause freudig verspeist.

Den dritten Teil unseres Projekts bildet ein Aufruf zur Fahrradspende innerhalb unserer Landjugendgruppe. Die Räder mussten teilweise noch von unseren LJ-Burschen hergerichtet werden, bevor wir sie an die Flüchtlinge übergeben konnten. Den Abschluss bildete das alljährliche Erntekronebinden, zu dem wir die Flüchtlinge eingeladen haben. Weil jeder so fleißig anpackte, war die Erntekrone so schnell fertig wie noch nie, sodass wir als Belohnung den Abend noch mit gemütlichem Pizzaessen ausklingen ließen.

Unsere Hauptaufgabe als Projektteam sehen wir darin, Aufklärung zum Flüchtlingsthema zu schaffen - in der Gemeinde sowie in unserer eigenen Landjugend. Uns ist nämlich bewusst, dass viele der Skeptiker zu diesem Thema einfach nicht über genug Informationen verfügen und durch beunruhigende Medienberichte (zurecht) Angst bekommen. Wer die Dinge nicht hinterfragt, wird dazu verleitet, grundsätzlich dagegen zu sein. Durch die gemeinsamen Unternehmungen bekommen unsere Mitglieder die Gelegenheit, die neuen Mitbürger selbst kennen zu lernen, ihre Geschichten zu hören und sich somit ein eigenes Bild zum Flüchtlingsthema machen zu können.

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