Bestes Projekt Salzburgs
Der Kohlenmeiler – ein fast ausgestorbenes Handwerk – Landjugend Unternberg
Vor gut einer Woche fand das Highlight des Jahres statt – der Tag der Landjugend Salzburg. An diesem besonderen Abend wurde auch die Auszeichnung für das beste Projekt Salzburgs vergeben. Diesen Preis darf nun zurecht die Landjugend Unternberg in Händen halten.
Mit Spannung wurde der Tag der Landjugend Salzburg, am 16. Jänner durchgeführt als Livestream, erwartet. Zahlreiche Prämierungen wurden vergeben und strahlende Sieger ausgezeichnet. Zu den strahlenden Siegern darf sich absolut verdient auch die Landjugend Unterberg zählen. Mit ihrem Projekt „Bundschuhkohle – Altes Handwerk am Glühen erhalten“ sicherte sie sich die Auszeichnung zum besten Landesprojekt 2020. „Wir haben gemeinsam mit dem dorfansässigen Peter Moser nach traditioneller Art Holzkohle hergestellt. Dazu wurden zwei Kohlemeiler gebaut. Ein Kohlemeiler ist ein Erdhaufen, in dessen Mitte sich Holz befindet, das angezündet wird. Ein Meiler brennt einen Monat lang und muss täglich drei Mal kontrolliert werden“, erklärt Projektleiter Andreas Zehner das aufwändige Unterfangen.
Die Umsetzung des Landesprojektwettbewerbes und die Prämierung der Projekte wäre nicht möglich, ohne einen starken Partner. Vergangenen Donnerstag wurde der Preis für das beste Projekt feierlich von Raiffeisen Salzburg übergeben. „Die Landjugendlichen sind vielleicht die besten Botschafter, wenn es darum geht, junge Leute davon zu überzeugen, ihren Lebensmittelpunkt auf dem Land zu behalten. Man bewahrt die Traditionen, muss aber auch mit der Zeit gehen, um junge Menschen auf dem Land anzusprechen. Tradition und Zukunft verbinden, die Generationen ins Gespräch bringen, darum muss es gehen. Eine erfolgreiche Zukunft ist aber nur dann gesichert, wenn auch weiterhin Idealismus und Gemeinschaft im Mittelpunkt aller Arbeit sind. Raiffeisen Salzburg wird die Landjugend auf diesem Weg unterstützen“, ist sich Anna Doblhofer-Bachleitner sicher.
Herstellung der Kohle
Während dem Kontrollieren des Meilers muss die Luftzufuhr reguliert werden, indem der Meiler mit Erde bedeckt und diese feucht gehalten wird. Ist die Luftzufuhr zu gering, werden Löcher in die Erde gestochen. Ist sie zu hoch, und der Meiler beginnt zu brennen, mussten die Jungs sofort reagieren und den Meiler kühlen, ansonsten wäre nur noch Asche übrig geblieben. Neben dem kulturellen Wert der traditionellen Holzkohleherstellung wurde am Ende des Vorhabens die Bundschuhkohle geerntet.
V.l.n.r. stehend: Michael Porenta Raiffeisen Salzburg, Projektleiter Andreas Zehner und Gruppenleiterin Michaela König der Landjugend Unternberg, Dir. MMMag. Dr. Anna Doblhofer-Bachleitner Raiffeisen Salzburg mit Landesleiterin Johanna Schafflinger und Landesobmann Markus Aigner der Landjugend Salzburg