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1. Lederhosensymposium Salzburgs bringt 891,70 € Spendengelder

| Kultur & Brauchtum

Vergangenen Donnerstag, den 12. Mai 2016 lud die Landjugend Salzburg zum 1. Lederhosensymposium Salzburgs. Knapp 50 Mitglieder und Funktionäre folgten der Einladung in das Landesskimuseum Werfenweng. Allerhand Wissenswertes über die Herstellung und Herkunft der Lederhose und moderne Interpretation der Lederhandwerkskunst standen ebenso am Programm, wie die Auktion von Lederaccessoires, die knapp € 900,- an Spenden für den Landjugend-Solidaritätsfonds brachte.

„Die Tracht in Salzburg ist moderner denn je. In der Landjugend versuchen wir Brauchtum modern zu definieren und aktiv zu leben. Es lohnt sich, sich mit unserer Tracht, ihrem Ursprung und ihrer Entwicklung auseinanderzusetzen, “ so eröffnete Landesleiterin Elisabeth Huber den Abend.

Auktion zu Gunsten des Landjugend-Solidaritätsfonds

Ein großer Dank gilt den Unterstützern des 1. Lederhosensymposiums, die tolle Lederaccessoires zur Versteigerung spendeten. Die BesucherInnen boten eifrig mit und so wechselten 11 Artikel den Besitzer. Stolze € 891,70 konnten damit für den Landjugend-Solidaritätsfonds gesammelt werden. Der Fonds unterstützt aktive Landjugendmitglieder und deren Familien im Falle eines Schicksalsschlages.

Der Obmann des Salzburger Heimatwerkes, Hans Köhl, brachte den Erfolgsmarsch der Lederhose auf den Punkt: „Die Geschichte zeigt uns zwei Unterschiede bei der Lederverarbeitung. Während Adeligen das Recht vorbehalten war, Wildleder zu tragen, mussten sich die ländliche Bevölkerung mit der sogenannten Teufelshaut (Anm.: Kleidung aus Rind, Schwein oder Ziegenhaut) begnügen.“ Die Hose generell war im Mittelalter mehrteilig und bestand aus einem Schurz und den Stümpfen, die über die Beine getragen wurden. Erst Kaiser Franz Josef machte die kurze Lederhose, wie wir sie heute kennen, salonfähig. Er ließ die vormals hellen Ledernen dunkel gerben, um sich als Mann des Volkes, mit einer abgetragenen Ledernen, zu zeigen. Die Stickereien entstanden erst vor ca. 200 Jahren, als in Bayern die ersten Heimatvereine gegründet wurden. In den 1960ern wurde die Lederhose fast zur Gänze von den Jeans verdrängt. „In den 1980ern folgte plötzlich ein extremer Boom, der bis heute anhält“, so Hans Köhl, der speziell auf die gravierenden Unterschiede der Qualität verwies. „Wir müssen für das heimische Qualitätshandwerk noch weiter sensibilisiert werden. Auch die Lebensdauer ist bei Handverarbeitung weitaus höher“, so Hans Köhl.

Die gelernte Säcklermeisterin Bernadette Fritzenwallner fertigt eigenständig Lederhosen. Für unbestickte Lederhosen rechne ich 12 – 25h Arbeitszeit, je nachdem ob das Innenleben per Hand oder unter Maschinenunterstützung vorbereitet wird. bei aufwendigen Bestickungen können bis zu 120 Arbeitsstunden in die Fertigung fließen. Christoph Oberreiter, Firma 2tmann, hat sich der Fertigung von modernen Lederaccessoires verschrieben. Die Idee dazu kam dem gelernten Koch per Zufall nachts mit Freunden. „Frauen hegen einen besonderen Bezug zu ihrer Handtasche und diese muss so manche Sorge und manches Gerümpel mittragen – ein Zweitmann eben. Daher der Firmenname 2tmann“, so Christoph Oberreiter, dessen Sortiment vom selbstgestaltetem Flachmann über Sektkühler bis hin zu Taschen und Armbändern reicht.

Katharina Hacksteiner präsentierte ihre handgefertigten Taschen in allen Variationen der Lederverarbeitung. „Das 1. Lederhosensymposium fand so großen Anklang, sodass im Sommer oder Hebst 2016 bestimmt das 2. Folgen wird, “ so Landesobmann Maximilian Brugger. Beim anschließenden gemütlichen Netzwerken wurde allerhand wissenswertes ausgetauscht und über Modelle, Verarbeitung und Beständigkeit des Materials gefachsimpelt. Die „Donglstoa-Musi“ sorgte dabei für die treffende musikalische Umrahmung.

Die Landjugend Salzburg möchte sich explizit bei folgenden Personen bedanken:

  • Hans Müller, Kurator des Skimuseums Werfenweng, für die zur Verfügung Stellung der Lokalität und die Führung durch die Sonderausstellung „Marlies Schild & Benni Raich“.
  • Hans Köhl, Obmann des Salzburger Heimatwerkes, für die interessanten Informationen rund um die Lederhose
  • Bernadette Fritzenwallner, Kathi Hacksteiner und Christoph Oberreiter für die Ausstellung der Produkte und die Sachpreisspenden
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