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Öffnung der Verbandlichen Jugendarbeit

Jugendorganisationen und Jugendarbeiter:innen fordern in einem offenen Brief die sofortige Öffnung der Verbandlichen Jugendarbeit

 

Psychische und physische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist besorgniserregend
Wie unter anderem eine aktuelle Studie der Donau Universität Krems aufzeigt, ist die psychische und physische Situation von Kindern und Jugendlichen ernst: Mehr als jede:r 2. Schüler:in hat depressive Symptomatiken entwickelt. Mehr als jede:r 6. Schüler:in hat suizidale Gedanken.1 Die Ursachen dafür sind in den Einschränkungen und Besonderheiten der letzten Monate zu finden.


Die schon zulange andauernden Beschränkungen haben massive negative Auswirkungen auf Kinder und Jugendlichen und erfordern ein sofortiges kontrolliertes Öffnen der Offenen und Verbandlichen Jugendarbeit
In der Offenen und Verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit sind Kompetenzen und Ressourcen vorhanden, den Kindern und Jugendlichen einen altersgerechten Alltag zu ermöglichen und Probleme zu mildern und im besten Fall gar nicht aufkommen zu lassen. Die Kinder- und Jugendarbeit leistet in vielen Bereichen Präventionsarbeit. Man kann sich jedoch dem Eindruck nicht erwehren, dass sie aktuell in ihrer Wirkung und ihrem Wert unterschätzt wird.


Große Ressource, sichere Rahmenbedingungen, Kinder und Jugendliche brauchen Kinder und Jugendliche!
Im Bundesland Salzburg leben mit Stichtag 1.1.2020 115.647 Menschen, die zwischen 6 und 26 Jahren alt sind.2 An sie richtet sich das Angebot der Kinder- und Jugendarbeit.
Allein durch die Mitglieder des Landesjugendbeirates wurde 2019 in ca. 60 Jugendzentren und Jugendtreffs 1100 Besucher:innen pro Öffnungstag3 ein sicherer Raum geboten, in dem eine bedürfnisorientierte Freizeitgestaltung möglich war! In 16 verbandlichen Jugendorganisationen konnten während 14.000 ehrenamtlichen Stunden4 in vielen Hundert Kinder- und Jugendstunden Freunde getroffen, sozialen Fähigkeiten entwickelt und Identitäten weiter definiert werden.
Kinder und Jugendliche benötigen konstante Bezugspersonen auch außerhalb der Familien.
In der Offenen und Verbandlichen Jugendarbeit liegen derzeit Ressourcen brach, die es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen könnten, diesem wichtigen Bedürfnis unter sicheren Rahmenbedingungen nachzugehen. Die Hygienekonzepte dafür sind seit dem Sommer 2020 ausgearbeitet und warten auf ihre Umsetzung!

Den Kindern und Jugendlichen, aber auch den Jugendarbeiter:innen und ehrenamtlich Engagierten ist es nicht erklärlich, warum Kinder und Jugendliche mit einem negativen Testergebnis am Vormittag die Schule besuchen dürfen, am Nachmittag aber nicht zum Vereinstreffen oder ins Jugendzentrum gehen dürfen!

Daher fordern wir:
• Eine sofortige Öffnung der Verbandlichen und Offenen Jugendarbeit unter Einhaltung der Hygienekonzepte!
Gruppenaktivitäten draußen müssen wieder möglich sein!
• Durch die inhaltliche Wiedereinführung des § 10b COVID-19 LV (inkl. der 10 m2- Regel) muss es wieder möglich sein, zumindest in kleinem Rahmen, die Kinderrechte auf Spiel und Freizeit, Beteiligung und freie Meinungsäußerung auch in der Kinder- und Jugendarbeit umzusetzen!
• Die Tests in den Schulen müssen auch für die Freizeitgestaltung Gültigkeit besitzen!
• Den Jugendeinrichtungen muss es möglich sein, Besucher:innen kostenfrei einen Selbsttest anzubieten! (Das wäre auch für die “Teststrategie” Österreichs ein wichtiger Baustein, um Gruppen zu erreichen, die sonst nur schwer getestet werden können.)
Planungssicherheit für den Sommer: Kinder und Jugendliche, Eltern, Vereine und Organisationen brauchen Planungssicherheit. Dies gilt speziell für die Sommermonate. 2020 konnten viele Sommeraktivitäten wegen der großen Unsicherheiten, die bis zuletzt bestanden, nicht stattfinden. Das darf sich heuer nicht wiederholen! Wir brauchen Planungssicherheiten, eine bessere Kommunikation der Maßnahmen und geplanten Schritte und eine Planungssicherheit in finanzieller Hinsicht!

Es ist höchste Zeit, dass man Kindern und Jugendliche ihre unverzichtbaren und vielseitigen Erfahrungen in der Offenen und Verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit wieder machen lässt!

Die Mitglieder des Landesjugendbeirat Salzburg

Offener Brief an die Regierung

 


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